1998: Mit etwas Luft kommt die schwarze Frucht des Cabernet sehr gut zur Geltung. Eine pfeffrige Note mit Gewürzen wie Nelken, Kardamon und Vanille zieht über den Gaumen und schließt mit reifen Pflaumen und getrockneten Datteln ab. Kein riesengroßer Wein aber komplex genug um eine Menge Spaß zu machen. Ein herrlich reifer und vielschichtiger Tropfen. Jetzt auf dem Punkt und so noch gut 5 Jahre dabei!
Château Cos d’Estournel – Saint-Estèphe 2. Grand Cru Classé
91 Hektar ist das Gut groß und die Weinberge liegen auf zwei unterschiedlichen Bodenformationen. Die Cabernet-Sauvignon Reben (60%) stehen auf klassischem Médoc-Boden, einer kieseligen Kuppe, die nach Süden ausgerichtet ist. Das ist perfekt für den Cabernet-Sauvignon, gut drainiert und schön zur Sonne ausgerichtet. Die Merlot-Stöcke (40%) wachsen auf den östlichen Ausläufern des Hügels, in denen eine kalksteinhaltige Schicht nach oben kommt, die einen Teil des Bodens von Saint-Estèphe auszeichnet.
Die Weinstöcke stehen extrem dicht, 8 – 10.000 Stöcke pro Hektar und sind im Mittel 35 Jahre alt. Die enge Pflanzdichte zwingt die Reben ihre Wurzeln weit in die Tiefe auszudehnen und begrenzt nebenbei auch natürlicherweise den Ertrag pro Stock. Aus diese Weise entsteht ein sehr konzentrierter Wein.
Lois Gaspard d’Estournel (1762 – 1853) wurde der Maharadscha von Saint-Estèphe genannt. Er erkannte 1811 die besondere Qualität seiner Weinberge hier und vinifizierte die Weine separat. Schnell wurde sein Wein bekannt und er exportierte ihn bis nach Indien.
Der große Aufstieg des Weingutes begann 1917, als das Château an Fernand Ginestet verkauft wurde, einen einflussreichen bordelaiser Weinhändler. Seine Enkel Jean-Marie, Yves und Bruno Prats führten es schließlich in die Spitze der Médoc-Châteaux. Mittlerweile gehört Cos d’Estournel der Schweizer Gruppe um Michel Reybier aber der charismatische Bruno Prats leitet das Gut nach wie vor. Mit dem 2009er hat er sich selbst übertroffen und ein Monument geschaffen. Aber auch unser 2005er wurde von Robert Parker mit 98 Punkten geadelt (und damals hat er auch noch selbst verkostet!)